Vom 06.09. bis 08.09.2024 fand das Hessische Jugendvergleichsfliegen am Flugplatz Langenselbold statt. Dabei handelt es sich um einen Präzisionsflugwettbewerb für junge Piloten von 14 bis 24 im Segelflug. Idee des Wettbewerbs ist es, Nachwuchspiloten auf den motorlosen Streckenflug vorzubereiten.
Die 32 Teilnehmer qualifizierten sich am Wochenende zuvor auf Regionalwettbewerben in Kassel, Wetzlar, Gießen und Heppenheim.
Wettbewerbsleiter Jan Schäfer und 1. Vorsitzender Stefan Frank eröffneten den Wettbewerb am Samstagmorgen gemeinsam mit Landtag Thorsten Stolz und Bürgermeister Timo Greuel. Sie lobten das Engagement des Aero-Clubs und wünschten den Teilnehmenden viel Erfolg.
Beim Jugendvergleichsfliegen fliegen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in drei Wertungsflügen verschiedene Flugübungen und werden dabei von einer Jury bewertet. Neben den Flugübungen „Kreiswechselflug“, „Hochgezogene Fahrtkurve“ und „Rollübungen“ werden auch der Start und die Landung bewertet. Das Aufsetzen im nur 13 m großen Landefeld ist hierbei die größte Herausforderung.
Das junge Alter der Piloten ist im Segelflug nicht unüblich. Bereits mit 13 Jahren kann im Aero-Club Langenselbold mit einer Pilotenausbildung begonnen werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf ca. 2.000 € über einen Zeitraum von 2 Jahren.
Am Sonntagmorgen auf der Siegerehrung wurden die 3 besten Piloten gekürt, die in Laucha an der Unstrut (Sachsen-Anhalt) an der Deutschen Meisterschaft im Jugendvergleichsfliegen teilnehmen dürfen. Lokalmatador Marcel Kaske (15) erreichte den 3. Platz und ist damit Teil des Hessischen Teams, gemeinsam mit Tobias Kamlage aus Wetzlar (Platz 2) und Fabian Zinser vom LSV Segligenstadt-Zellhausen (Platz 1). Herzlichen Glückwunsch!
Wir bedanken uns bei den zahlreichen Helferinnen und Helfern, unseren Sponsoren und allen Teilnehmenden, die diese Hessenmeisterschaft unterstützt und möglich gemacht haben.
v.l.n.r.: Jan Schäfer (Wettbewerbsleiter), Tobias Kamlage aus Wetzlar (Platz 2), Fabian Zinser vom LSV Segligenstadt-Zellhausen (Platz 1), Marcel Kaske vom AC Langenselbold (Platz 3), Philipp Schreiber (Landesjugendleiter)
v.l.n.r.: Timo Greuel (Bürgermeister), Stefan Frank (1. Vorsitzender), Jan Schäfer (Wettbewerbsleiter), Thorsten Stolz (Landrat)
Marcel Kaske in der Ka6E D-0167
Siegerehrung
Blick auf das Landefeld während dem Briefing zum nächsten Wertungsdurchgang
Gerade als die schöne Sommerperiode zu Ende ging startete in der Fränkischen Schweiz auf dem Flugplatz Burg Feuerstein ein Qualifikationswettbewerb zu den Deutschen Meisterschaften 2024 in der Standardklasse. Bei eher marginalen Segelflugbedingungen in der letzten Juliwoche und Flugstrecken von weniger als 200 km kam es gerade einmal zu zwei Wertungstagen. Christoph Zahn vom Aero Club Langenselbold kam mit den Verhältnissen am Besten zurecht und gewann diese Meisterschaft auf seinem Segelflugzeug vom Typ Discus 2a und vertritt damit im kommenden Jahr die hessische Fahne bei den Deutschen Meisterschaften der Standardklasse. Diese Klasse definiert sich über eine maximale Spannweite von 15 m und ein Starrflügelprofil mit erlaubtem Wasserballast.
Nicht viel besser erging es den Teilnehmern auf der Wetzlarer Segelflugwoche in der ersten Augustwoche. An vier Tagen wurde immerhin gestartet, zu einer Wertung kam es aber aufgrund der schlechten Wetterbedingungen nur an zwei Tagen. Mit einem Tagessieg und einem zweiten Platz sicherte sich Siegfried Samson vom Aero Club Langenselbold den Gesamtsieg auf diesem Wettbewerb. Am ersten Wertungstag, Freitag den 04.08. konnten die Teilnehmer erst um 16:00 zu ihrer 140 km kleinen Aufgabe starten. Immerhin konnte Samson die Strecke dann mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 107 km/h bewältigen. Am Samstag fielen die Aufgaben auch nicht sehr groß aus, da bereits am späten Nachmittag mit neuem Regen gerechnet werden musste. Die Strecke von 204 km führte die Teilnehmer über das Siegerland und Sauerland nach Bad Wildungen und zurück nach Wetzlar. Kurz vor den ersten Tropfen überflog Samson mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 99 km/h als Zweiter die Ziellinie.
Christoph Zahn auf dem ersten Podiumsplatz
Sigi Samson auf dem ersten Podiumsplatz
Über dem Siegerland
Einen ganz besonderen Flug konnte Nils Zitzelsberger am Samstag erfolgreich beenden. Er flog mit dem ältesten Flugzeug des Vereins einer Ka 6e , ein Holzflugzeug aus dem Jahre 1969 eine Dreiecksstrecke von 532 km. Der Flug führte ihn von Langenselbold nach Sontra in Nordhessen. Dann ging es entlang des Thüringer Waldes und des Fichtelgebirges nach Erbendorf in Franken. Anschließend galt es noch den Geiersberg im Spessart zu umrunden. Nach etwas über 8 Stunden landete Nils gegen 19:00 wieder auf dem Flugplatz im Kinzigtal.
Das letzte Mal gelang dem Fluglehrer Stefan Schreyer im Jahr 1982 mit genau diesem Flugzeug ein solch großer Flug. Gewonnen hat der glückliche Pilot damit auch eine 15 Jahre zurückliegende Wette. Damals wurden 150 Liter Bier ausgelobt, sollte es wieder einem Piloten aus Langenselbold gelingen einen solchen Flug erfolgreich zu Ende zu bringen. In Kürze wird dann wohl am Flugplatz Langenselbold gefeiert.
Während seines Fluges konnte Nils einen Waldbrand bei Hüttengesäß feststellen und durch seine Meldung an die Feuerwehr Schlimmeres verhindern.
Nils Zitzelsberger nach der Landung
Der Oldtimer Ka6E, der seit 1969 im Besitz des Aero-Club Langenselbold ist